Wir schaffen das: Dreiklassen-Flüchtlingssystem verhindern

Der Einsatz für Flüchtlinge gehört zur grünen DNA. Wir haben uns schon für Geflüchtete engagiert, als im Bundestag noch das Unwort „Ausländerproblem“ gang und gäbe war. Seit 2015 ist viel geschehen. Angela Merkel hat ein freundliches Gesicht gezeigt und den Deutschen Mut gemacht,die Geflüchteten auf der Welt als lebende, leidende Menschen und nicht nur als „Problem“ zu sehen. In München hat sich das Wunder vom Hauptbahnhof ereignet, und Tausende sind zu Hilfe gekommen. Das Wirtschaftswunderland
Deutschland, das laut Exkanzler Kohl und seiner CDU „kein Einwanderungsland“ ist, hat sich mit der Realität auseinandergesetzt und ist inzwischen doch ein bisschen ein Einwanderungsland geworden – wenn auch die Union sich nach wie vor dagegen sperrt. Es wurde eine gewaltige Infrastruktur aufgebaut mit dem Ziel, Flüchtlinge zu integrieren. Und immer noch engagieren sich Tausende von Ehrenamtlichen in diesem Bereich. Ein in Europa unvorstellbarer Krieg, Putins Überfall auf die Ukraine hat eine neue Flüchtlings- und auch eine neue Solidaritätswelle ausgelöst.

Leider verteilt sich die Hilfsbereitschaft nicht auf alle Flüchtlingsgruppen gleichmäßig. Ukrainer und Ukrainerinnen – sofern sie weiß und keine Roma sind – werden als Flüchtlinge erster Klasse behandelt. Ihnen gelten alle Anstrengungen, alle Zeitungsberichte, alle Fernsehnachrichten und der größte Teil der Solidarität. Ukrainer – sofern sie weiß und keine Roma sind – können kostenlos mit Bus und Bahn fahren. Alle anderen Geflüchteten oder auch Harz IV Empfängerinnen nicht. Viel Wohnraum wird den Ukrainern angeboten – sofern sie weiß und keine Roma sind. Schon für als Flüchtlinge anerkannte Syrer ist es sehr schwer Wohnraum aufzutreiben. Ganz unten rangieren schwarze Menschen und Roma. Im Augenblick kommen geflüchtete ukrainische Roma in Deutschland an. Ihnen wird mit großem Misstrauen begegnet. Dieses Misstrauen ist leider auch unter den Flüchtlingshelfern verbreitet. In München hat es sogar Fälle gegeben, in denen sich Übersetzer geweigert haben, für Roma zu übersetzen. Der Anti-Ziganismus scheint sich ins deutsche Wesen tief hineingefressen zu haben.

Lassen wir uns das nicht gefallen! Wir Grüne haben uns immer für Flüchtlinge und die GLEICHBEHANDLUNG von Menschen eingesetzt! Menschen sind Menschen, Krieg ist Krieg und Verfolgung ist Verfolgung auf der ganzen Welt. Da gibt es keine Unterschiede! Wir möchten hiermit die Initiative ergreifen, sich für die Gleichbehandlung und Solidarität gegenüber allen Geflüchteten einzusetzen.

Der Integration ein Gesicht geben

Wir wollen eine Fotoausstellung organisieren. Din-A-0 Plakate mit den Fotos von anerkannten Flüchtlingen aus den verschiedenen Flüchtlingsgruppen und ihrer Geschichte. Die Fotos sollten gute Portraits sein, die Texte prägnant und nicht zu ausschweifend. Diese Fotoausstellung könnte als Wanderausstellung konzipiert werden.